Gedanken: Was ist zu viel?

Mir geht vieles zur Histaminintoleranz durch den Kopf. In der Reihe "Gedanken" will ich einiges davon aufschreiben. Viele Eindrücke sind nicht klar, teilweise verwirrend, deswegen verzeiht mir, wenn es auch hier etwas durcheinander werden kann. Aber dafür ist er ja da, der Blog. Damit ich meinen Gedanken freien Lauf lassen kann.

Rede ich zu viel über meine Histaminintoleranz? Wie viel kann und soll ich preisgeben? Und ab wann fängt es an zu nerven? Diese Fragen stelle ich mir fast jeden Tag. Ja, ich rede viel, wahrscheinlich sogar sehr viel darüber. Aber: Die Unverträglichkeit ist Teil meines Lebens; ein sehr großer sogar. Viele Menschen reden Tag ein, Tag aus über ihre Arbeit - klar, weil der Job mit den wichtigsten Platz im Leben einnimmt. Auch ich habe einen Job, aber meine Intoleranz beschäftigt mich weit aus mehr, weil sie eben auch nach Feierabend noch da ist. Gleichzeitig bin ich selbst genervt von dem ewigen Thema Histamin. Oft will ich mich gar nicht damit beschäftigen, will das mein Handicap komplett ausblenden. Wenn ich keine Lust habe, darüber zu reden, tun es Freunde, Bekannte und Verwandte. Rede ich von mir aus darüber, komme ich mir penetrant vor. Ich befinde mich in einem ewigen Kreislauf, der sich selbst bedingt und doch irgendwie ausschließt. Und irgendwo auf diesen Irrwegen stelle ich immer wieder fest: Ich kann mein Leben nicht von der Histamintoleranz trennen; sie ist omnipräsent, auch wenn ich sie in den Hintergrund dränge. 
Was ist also zu viel? Wahrscheinlich, wenn ich kein anderes Thema mehr kenne als das eine. Wenn ich alles auf die Unverträglichkeit beziehe. Wenn ich ständig von meinen neu erfundenen Rezepten schwärme. Aber hey, ist das nicht schon so? Bedingt durch mein Koch- und Backfieber der letzten Woche habe ich nicht nur hier auf dem Blog meine Kreationen vorgestellt, sondern auch allen Mitmenschen, die es hören wollten (oder eben auch nicht). 
Zu viel oder nicht? Eine Frage, die sich nicht nur in diesem Beitrag ständig wiederholt, sondern auch in meinem Kopf auf repeat gestellt ist. Während ich das hier schreibe, denke ich mir: Warum sollte ich nicht davon reden? Ich habe schon einiges geschafft, was die Intoleranz angeht, habe mich in den letzten Monaten an ihr komplexes Erscheinungsbild herangekämpft und kann durch Kreativität in der Küche wieder mein Essen genießen. Darauf kann ich stolz sein. Und deswegen darf ich darüber reden - manchmal auch zu viel.

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